Literaturperformance: Väter revisited Lesung, Musik, Live-Hörspiel und Ausstellung 11.09.24 in Berlin, Lettrétage in der Veteranenstr.

Mittwoch 11.09.24
Einlass: 19:00, Beginn: 20:00
Lettrétage in der Veteranenstr. , Veteranenstraße 21, 10119 Berlin

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Informationen

Der Roman »Väter« (Suhrkamp, 2023) von Paul Brodowsky untersucht, wie sich toxische Prägungen zwischen Generationen fortschreiben. Der autofiktionale Ich-Erzähler beleuchtet darin gewaltvolle aber auch empowernde Momente aus der eigenen Kindheit und führt ausführliche Interviews mit seinem eigenen Vater (der 1933 geboren wurde) um Näheres zu dessen Aufwachsen im Nationalsozialismus zu erfahren. Zugleich schildert er den Umgang mit den eigenen Kindern, mit einem feinnervigen Fokus auf Momente von Ungeduld und Jähzorn die in Krisenmomenten immer wieder durchbrechen. 

Paul Brodowsky wird aus der Hörspielfassung des Romans lesen und die Komponistin und Soundkünstlerin Milena Kipfmüller die multisensorischen Performance musikalisch-akustisch verdichten. 

Musik, Sounds, und Lesetext werden live abgemischt. Hinzu kommen Bildkompositionen von Nicolas Wollnik, der auf der Grundlage von Recherchefotos zum Roman eine Bildserie unter dem Titel »sites/sights« erstellt hat, die mit Techniken der Doppelbelichtung arbeiten und während der Performance poetisch-visuelle Assoziationsräume eröffnen. »sites/sights« wird auch den Abend über als kleine Ausstellung zu sehen sein. Das Ergebnis ist eine dichte Literaturperformance zwischen Lesung, Live-Hörspiel und Ausstellung.

Paul Brodowsky lebt in Berlin, schreibt Prosa, Dramatik, Hörspiel und Essay. Er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. den Preis der Frankfurter Autorenstiftung und den Förperpreis des Nicolas-Born-Preises. Zu seinen bekanntesten Theaterstücken zählen »Regen in Neukölln« und »Intensivtäter«. 2023 erschien sein Romandebüt »Väter« (Suhrkamp-Verlag).

Milena Kipfmüller wuchs zwischen Deutschland und Brasilien zweisprachig auf. Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Giessen und Paris u.a. bei Heiner Goebbels.Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Musiktheater, Hörspiel und Klangkunst. Mehrfache Auszeichnungen für Hörspiele, u.a. Hörspielpreis der Kriegsblinden. Seit 2014 Teil des Musiktheaterkollektivs Sounding Situations.

Nicolas Wollnik, lebt in Berlin. Teilnahme an diversen Ausstellungen im In- und Ausland. Nach dem Umzug in die Hauptstadt 2009 Gründung und Kuratorische Leitung des Off Raums Minken & Palme für zeitgenössische Kunst, 2013 Gründung des Postproduktionsstudios RGBERLIN, momentan Aufbau eines Editionsverlags tbd.

Die »Meditation über Vaterschaft heute, transgenerationale Prägungen und das Fortleben der Vergangenheit in der Gegenwart ist ein entwaffnend ehrliches, hochambitioniertes, formal alle Grenzen und Kategorien bewusst überschreitendes Prosawerk«! (Tagesspiegel)

Die Veranstaltung findet musikalisch, visuell und auf Deutsch statt.